DAS PROBLEM DER MORAL BEI MARX UND DIE MORALISCHE KRITIK DER NATUR

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NORBERT WALZ

Abstract

Die Marx’sche Aversion gegenuber jeglicher Moral lasst sich auf die Kant-Kritik Hegels zuruckverfolgen. Hegel stellt dem Verallgemeinerungsprinzip des kategorischen Impera- tivs ein „System der Sittlichkeit“ gegenuber, das nicht mehr wie Kant vom abstrakten Einzelnen ausgeht, um zur Gemeinschaft zu kommen, sondern von der sittlichen Gemeinschaft selbst. Marx ubernimmt diese Moralkritik Hegels, argumentiert jedoch selbst normativ im Hinblick auf die fre- ie Entfaltung der Individualitat. Dadurch uberschreitet er das Modell der „immanenten Kritik“, was jedoch nicht explizit zu Tage tritt. Die von Kant formulierte gegenseitige Anerkennung der Menschen als Selbstzwecke kann nicht nur als der normative Kern der Kapitalismuskritik ausge- wiesen werden, sondern ebenso als ethisches Fundament einer moralischen Naturkritik, die der belebten Natur mit ihrer Lebensparadoxie eine standige Verletzung des Selbstzweckcharakters leidempfindender Lebewesen vorwirft.


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WALZ, N. (2007). DAS PROBLEM DER MORAL BEI MARX UND DIE MORALISCHE KRITIK DER NATUR. Arhe, 4(7). https://doi.org/10.19090/arhe.2007.7.%p
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