BIOETHIK UND ANGST VOR DER FREIHEIT
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Apstrakt
Bioethik entsteht im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts einerseits alsReaktion auf wesentliche medizinisch-technologische Neuerungen wie z.B. die Möglichkeit vonOrgantransplantationen und In-vitro-Fertilisation. Andererseits drückt sich in der Bioethik einethisches Refl exivwerden von Leben aus: Leben gilt in der „refl exiven Moderne“ nicht mehr alsoberster Wert schlechthin, sondern wird zunehmend nach Kriterien der Lebensqualität beurteilt.Leben kann auf einer basalen naturwissenschaftlichen Ebene als Selbstorganisation präbiotischerMoleküle verstanden werden, die durch Synergie eine emergente Qualität schaffen. Aufeiner kulturellen Ebene wurde Leben durch die Geschichte hindurch verschieden interpretiert.Es ist jedoch als Paradox wie als Absurdität aufzufassen, wenn von einem unterstellten Sinn,wie die Evolutionstheorie nahelegt, abgesehen wird. Die Freiheitspotentiale der bioethischenRefl exivität werden jedoch von Ängsten blockiert, die zu einem Festhalten am Gewohnten führen.Der spezifi sch deutsche Konservativismus in bioethischen Fragen speist sich zudem aus denErfahrungen im Umgang mit dem „unwerten Leben“ in der Zeit des Nationalsozialismus. Erbeherrscht das Gros der bioethischen Diskussion, während in der Lebenswelt Leben längst nachKriterien beurteilt wird.
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WALZ, N. (2015). BIOETHIK UND ANGST VOR DER FREIHEIT. Arhe, 6(12). https://doi.org/10.19090/arhe.2009.12.%p
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